Berichte aus unserer Gemeinde
Februar 2025: Schulung: „Auf Grenzen achten – Sichere Orte schaffen“
Anfang Februar fanden in unserer Gemeinde zwei Schulungen zum Thema
„Auf Grenzen achten – Sichere Orte schaffen“ statt. Im Rahmen der Erstellung
eines Schutzkonzepts zur Prävention sexualisierter Gewalt sind hauptamtlich
in der evangelischen Kirche Beschäftigte verpflichtet und ehrenamtlich Arbeitende dazu eingeladen daran teilzunehmen. Manuela Feldmann von der Fachstelle sexualisierte Gewalt der ev.-ref. Kirche und Christopher Geßler, Jugendreferent im Norden der Landeskirche und Multiplikator, kamen aus Leer zu uns ins Allgäu um uns das Thema näher zu bringen.
Zu beiden Terminen fand sich eine bunte Mischung an TeilnehmerInnen der
beiden Gemeinden zusammen.
Es begann damit, dass wir uns zu Kärtchen stellen sollten, die am Boden verteilt lagen, von „Was mache ich hier?“ über „Was ist sexualisierte Gewalt?“ bis „Wie kann ich einen Ort schaffen, an dem sexualisierte Gewalt keinen Platz
hat?“ war vieles dabei.
Wichtig war eine Definition: Sexualisierte Gewalt beginnt nicht erst bei beabsichtigten Berührungen an intimen Körperstellen, sondern schon Blicke, Sprache und andere Berührungen können als Gewalt empfunden werden. In Nähe Situationen können auch unbeabsichtigt Übergriffe geschehen, Distanzen überschritten werden, ohne dass es uns bewusst ist. Diese können noch entschuldigt werden.
Wiederholte Grenzverletzungen dagegen legen den Verdacht nahe, dass dahinter eine Absicht liegen könnte.
Wir wurden über TäterInnenstrategien unterrichtet und der Tatsache, dass sexualisierte Gewalt oftmals eine Frage von Macht ist.
Mir wurde wieder bewusst, wie wichtig es ist sich mit diesem Thema zu be-
schäftigen und wie viel Informationsbedarf vorhanden ist.
Die vier Stunden, die die Schulung gedauert hat, gingen viel zu schnell vorbei.
Das Interesse im Nachgespräch war noch so groß, dass unsere Referenten
sich beeilen mussten ihren Zug noch zu erreichen.
Ins Schutzkonzept, das bis Ende des Jahres erstellt werden soll, werden viele dieser Punkte einfließen. Es soll auch Schritte aufzeigen, die in konkreten Fällen unternommen werden müssen.
Das Hauptanliegen des Schutzkonzeptes ist aber, das Einfallstor für potentielle Täter und Täterinnen so klein wie möglich zu halten. Dies kann gelingen, wenn wir als Gemeindemitglieder darüber informiert und sensibilisiert sind für das Thema sexualisierte Gewalt und wenn Offenheit und Transparenz unse-
ren Umgang miteinander bestimmen.
Ich glaube sagen zu können, dass es für uns alle eine sehr spannende, nachdenkliche und bereichernde Fortbildung war. Wenn Interesse besteht, kann die Schulung noch einmal angeboten werden. Ich würde sie jedem ans Herz
legen.


